Der CXUHD – unser allererster 4K Blu-Ray-Player – ist endlich da und bereit, Filmfans zu einem neuen Level der Heimkinoperfektion zu verhelfen. Die neueste Erweiterung der CX-Serie setzt eine relativ neue Technologie ein, die das Bildmaterial verbessert: Dolby Vision. Wir erklären Ihnen jetzt, was Dolby Vision ist und welchen Nutzen Sie davon haben.
HDR kurz erklärt
Bevor wir uns mit Dolby Vision beschäftigen, sollten wir erst ein paar Worte über HDR verlieren (in einem unserer letzten Blogs war das bereits ein Thema). HDR oder High Definition Range bezieht sich auf ein Bild, das deutlich stärkere Kontraste zeigt als normale Bilder (Standard Dynamic Range, SDR). Der dynamische Bereich eines Bildes ist die Differenz zwischen den hellsten und den dunkelsten Bereichen. Je höher dieser Bereich ist, umso mehr Farben und Detailtiefen sind auf dem Bildschirm verfügbar.
Was ist also Dolby Vision?
Kurz gesagt, Dolby Vision ist eine andere Form von HDR, aber um ein paar bedeutende und wissenswerte Unterschiede erweitert. Der Umsetzungsprozess startet mit einer ersten Inhaltserstellung, gefolgt von Mastering und schließlich dem Bilderlebnis zu Hause. Dolby Vision HDR verfügt über zusätzliche kluge Metadaten, die Einzelbildanweisungen enthalten, um sicherzustellen, dass der Inhalt so genau wie möglich wiedergegeben wird. Mit Dolby Vision kompatible Fernseher nutzen diese Einzelbildinformationen von der Quelle, um Helligkeit, Kontrast und Farbperformance zu verbessern. Gewöhnliches HDR sendet eine statische, grundlegende Form der Metadaten, die für die gesamte Serie oder den Film, den Sie schauen, angewandt wird. Dolby Vision kann mit Geräten ab HDMI 1.4 übertragen werden; ein AVR mit einem älteren Format kann diese Technologie also voll und ganz nutzen. Standard-HDR-Inhalt ist auf mit Dolby Vision kompatiblen Fernsehern weiterhin sichtbar, zeigt aber nur die Verbesserungen der gewöhnlichen HDR-Metadaten.
Gibt es noch weitere wissenswerte Unterschiede?
Der Dolby Vision Inhalt wird in bis zu 12 bit Farbtiefe gemastert, während gewöhnliches HDR in 10 bit gemastert wird (deswegen wird es auch manchmal HDR10 genannt). Diese beiden zusätzlichen Bits geben dem Bildschirm deutlich mehr Farbtiefe und Helligkeit, mit über 68 Milliarden Farben im Vergleich zu nur 1 Milliarde bei 10 bit. Das bedeutet, dass die Farbe mehr der Farbe entspricht, die am Drehtag angestrebt wurde – ein Ansatz, der unserer Great British Sound Philosophie nicht unähnlich ist ...
HDR-Inhalte zeichnen sich auch durch die Helligkeit aus. Die Helligkeit eines Fernsehers wird in Nit angegeben. Standardfernseher haben beispielsweise um die 300 nit. Für ein HDR10-Bild muss ein Fernseher zu mindestens 1.000 nit fähig sein. Dolby Vision kann auf bis ca. 4.000 nit für die Verwendung mit 4K-kompatiblen Fernsehern gemastert werden. Genau genommen kann es sogar auf bis zu 10.000 nit gemastert werden, aber bislang gibt es keinen Fernseher, der das unterstützt. Dies bedeutet allerdings, dass das Format auch in Zukunft eingesetzt werden kann, wenn die Bildschirme ein solches Level erreichen. Wir freuen uns schon auf 8K und die Erweiterungen danach!
Bedeutet das, dass ich in noch einem „Krieg der Formate“ eine Seite wählen muss?
Nicht wirklich ... Dolby Vision ist eine verbesserte Version von HDR. Um es mit einem Vergleich aus der Audiowelt auszudrücken: Dolby Vision ist wie eine FLAC-Datei, ein Premiumstandard, der nicht so weit verbreitet ist, aber eine deutlich bessere Qualität bietet. Dolby hat uns auch offiziell versichert, dass die beiden Formate nicht im Wettbewerb zueinander stehen. Ein Glück! Beide können problemlos nebeneinander bestehen, denn HDR10 kann auf für Dolby Vision befähigten Fernsehern genutzt werden – nur andersherum ist nicht möglich. Damit TV-Hersteller Dolby Vision nutzen können, müssen sie eine Lizenzgebühr zahlen, während HDR10 eine kostenlose Plattform ist.
Cambridge Audio CXU HD
Was kann ich jetzt in Dolby Vision schauen?
Ob Sie über einen Streaming-Dienst oder eine UHD-Disc schauen, der Film oder die Serie wird mit einem Dolby Vision Logo gekennzeichnet sein. Aber bislang ... gibt es nicht viele, die diese Technologie verwenden. Zu den ersten Filmen, die auf 4K-Discs veröffentlicht wurden, gehörten die beiden ersten Teile von ‚Ich --- einfach unverbesserlich‘. Wenn Sie aber nicht nur Familienunterhaltung suchen, bietet Netflix die größte Auswahl. Die Netflix-Produktion Okja und Netflix-Serien wie Daredevil, Jessica Jones und Narcos sind für Dolby Vision befähigt. Lionsgate, Universal und Warner Brothers haben alle UHD Blu-Ray-Discs in Dolby Vision zugesagt, verraten bislang aber nicht mehr. Um Dolby Vision zu nutzen, muss die Datei in Dolby Vision gemastert werden. Dafür wird, anders als bei gewöhnlichem HDR, das im Fernseher selbst angewendet wird, eine Lizenz benötigt. Ob sich das Format durchsetzen kann, wird von den finanziellen Beschränkungen dieser Lizenzierung abhängen, wegen der Inhalte nur langsam veröffentlicht werden.
Sind Sie jetzt schon von Dolby Vision überzeugt? Oder warten Sie noch ab, bevor Sie sich in die 4K-Welt vorwagen? Lassen Sie es uns in den Kommentaren unten wissen!